D-Day in der Normandie: Ein persönlicher Blick auf die Geschichte

1. Juli 2024

In Frankreich ist der D-Day ein ganz besonderer, berühmter und gefeierter Tag. Ich durfte ihn dieses Jahr miterleben und möchte euch daran teilhaben lassen.

Was ist der D-Day überhaupt?

Der D-Day war am 6.  Juni 1944 und ist der Tag, an dem die alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg mit Bodentruppen, Fallschirmjägern, Schiffen und Flugzeugen in der deutschbesetzten Normandie an der Küste gelandet waren, um Frankreich zu befreien. Dieser Tag war ein wichtiger Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg zu Gunsten der Alliierten. Er gilt als die größte Militäroperation der Weltgeschichte bis heute. An diesem Tag allein landeten 150.000 alliierte Soldaten in der Normandie. Von diesem Tag an begann die »Operation Overlord«, an der 2 Millionen alliierte Truppen teilnahmen und die bis in den August 1944 andauerte. Über 460 000 Tote, Verletzte und Vermisste waren zu beklagen.

Bemerkenswert ist, wie dieser Tag, als Tag der Freiheit in der Normandie gefeiert wird. Die Feierlichkeiten dauern den ganzen Juni lang an. Hundertausende von Menschen, Militärangehörige und Zivilisten aus der ganzen Welt treffen sich hier, Truppen und Einheiten, die eine historische Verbindung zum D-Day haben erinnern mit Musik, Paraden, Aufführungen, mit Feierlichkeiten, Nachahmungen der Landungen und Fallschirmsprüngen, und mit Flugshows an diesen Tag und ehren die Opfer und Überlebenden. Militärische Einheiten verschiedener Nationen kommen zusammen und führen diese Nachstellungen gemeinsam durch, um die Opfer der Männer aus 1944 zu ehren, an diese zu erinnern, aber auch um nationenübergreifende Verbindungen zu knüpfen, um die internationalen Beziehungen zu stärken, die Frieden und Stabilität in Europa wahren. In diesem Jahr wurde das 80. Jubiläum begangen. Der älteste Veteran ist jetzt 107 Jahre alt, der jüngste 96.

Bei einer der Paraden nach den Fallschirmsprüngen verteilten Veteranen kurze Biografien, die über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg und ihren weiteren Lebensweg Auskunft geben. Es war eine große Ehre die Helden, die als “Greatest Generation“ in Amerika bekannt sind, zu treffen und deren Hand zu schütteln. Danach wurden auch Reden gehalten – in Französisch und Englisch. Besonders eindrucksvoll für mich war aber vor allem was ein deutscher Offizier den Veteranen sagte:“ Ihr habt nicht nur Frankreich befreit, sondern auch uns [ …Deutsche… ] !“  Es ist besonders anzumerken, dass alle Nationalitäten hier freundlich aufgenommen werden.

Die Veteranen, die heute noch leben, sind aber nur ein Bruchteil der involvierten Menschen. Es gab viele Verluste auf beiden Seiten während der Invasion und den darauffolgenden Monaten. Viele der Gefallenen sind in beeindruckenden Soldatenfriedhöfen in der Normandie zu Ruhe gelegt worden. Die vielen perfekt symmetrisch angeordneten Grabsteine, helfen zur Anerkennung für die schiere Zahl der Opfer, die die Befreiung Europas mit sich brachte. Es war sehr berührend den Respekt auch, gegenüber den gefallen Deutschen, zu sehen. Es mahnt zum Frieden.

Vor allem die vielen persönlichen Geschichten haben mich sehr bewegt, wie zum Beispiel die des John Steele, welcher mit seinem Fallschirm mehrere Stunden am Kirchturm festhing, gefangen genommen wurde und später sich wieder selbstständig befreit hatte. Oder die des Veteranen, Jake M. Larson, welcher am D-Day die Landung am Omaha Strand (dem Verlustreichesten Strand der ganzen Invasion) überlebte, und weitergekämpfte. Es war mir eine große Ehre ihn auch persönlich zu treffen.

Die historischen Ereignisse, die durch die unzähligen Museen und Gedenkstätten einem anschaulich vor Auge geführt werden und die wunderschöne Landschaft kann ich jedem empfehlen einmal zu besuchen. Es war mir eine sehr große Ehre bei dieser beeindruckenden Reise dabei zu sein.

Text und Bilder: Samuel Springer (9c)

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