Ein Mensch, ein Ziel, ein Hindernis.
Klingt nach einem einfachen Rezept für eine gute Geschichte – aber wer genauer hinschaut, merkt schnell: Genau darin steckt das Handwerkszeug fürs Drehbuchschreiben. Und genau das haben 17 Schüler*innen aus den Klassen 5 bis 10 letzte Woche zwei Tage lang am Stifts ausprobiert – gemeinsam mit dem Drehbuchautor und Produzenten Florian Wentsch sowie dem Leiter von Sim-TV und der Film-AG am Stifts, Oliver Ebel.


Gleich zu Beginn gab’s Input vom Profi: Florian Wentsch, selbst ehemaliger Stiftsschüler, schreibt und produziert Drehbücher für bekannte Serien. Nun war er zurück an alter Wirkungsstätte, um seine Erfahrung weiterzugeben – und das gleich mit einer zentralen Frage im Gepäck: Wann wird eine Geschichte spannend?
Denn ganz ehrlich: „Ein Mensch geht zum Bäcker und kauft Brötchen“ ist – nun ja – eine nette Alltagsszene, aber noch keine Story. Was aber, wenn unterwegs plötzlich eine Alien-Invasion startet? Oder der Bus ausfällt, kurz bevor eine wichtige Bioarbeit geschrieben werden soll? Dann wird es spannend. Und genau das ist die Grundlage für gutes Erzählen: Figuren mit einem Ziel – und Hindernisse, die sie überwinden müssen.
Am ersten Tag entwickelten die Schüler*innen mit dieser Idee im Hinterkopf erste eigene Geschichten. Sie arbeiteten an Konflikten, Wendepunkten und Charakteren. Nach wenigen Stunden wurden die Konzepte „gepitcht“, also vorgestellt – wie im echten Seriengeschäft. Zusammen mit Oliver Ebel wurde überlegt, was sich davon auch filmisch umsetzen lässt: Welche Requisiten braucht man? Wo kann man drehen? Was ist technisch machbar?






Tag zwei war Produktionstag – und das bedeutete: Film ab! Nach einer kurzen Einführung in Kamera- und Tontechnik zogen die Gruppen los. Überall im Schulhaus wurde gedreht: im Klassenraum, auf dem Hof, in verborgenen Fluren. Die Geschichten waren so vielfältig wie die Teilnehmer*innen: Da ging es um Freundschaft und Zukunftsreisen, um Portale, die sich öffnen – oder auch um einen ziemlich kreativen (und natürlich rein fiktiven!) Versuch, kurz vor Notenschluss im Lehrerzimmer die Zeugnisnoten zu ändern…



Doch damit war der Workshop noch lange nicht vorbei. Die Aufnahmen wurden geschnitten, der Ton bearbeitet, und natürlich fehlte auch ein echter Abspann nicht – schließlich will man am Ende auch ein bisschen das Gefühl haben, Teil eines echten Film-Projekts gewesen zu sein. Die Gruppen präsentierten sich am Ende gegenseitig ihre Filme – und konnten so sehen, was in kürzester Zeit mit Teamwork und Kreativität entstehen kann.



Zwei Tage lang wurde hier nicht nur gelernt, wie man Geschichten schreibt – sondern wie man sie zum Leben erweckt. Und dass das mit ein bisschen Hilfe von Profis, der richtigen Technik – und ganz viel eigener Idee ziemlich gut gelingen kann.
Ein großes Dankeschön an Florian Wentsch und Oliver Ebel für ihre Zeit, ihre Geduld und den professionellen Blick hinter die Kulissen – und natürlich an alle Schüler*innen, die mit so viel Energie, Ideenreichtum und Teamgeist dabei waren.

Ob das vielleicht der Anfang von mehr war? Wir behalten das im Blick – denn gute Geschichten wollen weitererzählt werden.
Fortsetzung folgt… 🎬
Text und Bilder: Sanne Mäusling