Am Mittwoch, den 3. Juni, fuhren alle neunten Klassen mit zwei Bussen zur KZ-Gedenkstätte in Dachau bei München. Diese Erfahrung hat uns sehr nachdenklich gemacht.
Nach etwa drei Stunden Busfahrt kamen wir an der KZ-Gedenkstätte Dachau an. Zuerst liefen wir über ein schön angelegtes Gelände, auf dem wir wichtige Informationen und Anweisungen von unserem Lehrer erhalten haben. Anschließend liefen wir durch das Haupttor in das Konzentrationslager und schauten uns für etwa eine halbe Stunde einige Gebäude und die Ausstellung an. Die Ausstellung war sehr informativ und museumspädagogisch für Schüler*innen perfekt konzipiert, da die Texte nicht zu lang waren und immer wieder Schicksale verschiedener Personen zur damaligen Zeit aufgezeigt wurden. Diese Ausstellung war eigentlich für 6-7 Stunden angelegt, doch um 12:00 Uhr begann unsere Führung.
Das Konzentrationslager in Dachau war das erste KZ im nationalsozialistischen Deutschland und wurde 1933 gebaut. Ursprünglich war es für rund 5.000 Häftlinge gedacht, davon zu großen Teilen politische Gegner, aber am Ende waren dort über 200.000 Menschen aus mehr als 30 Ländern aufgrund der NS-Ideologie eingepfercht. Die Bedingungen waren grauenhaft: Viel zu viele Leute in engen Baracken, mit Holzspänen gestrecktes Brot als Nahrung und keine Hygiene, dafür aber Folter und Hinrichtungen jeden Tag.

Wir haben in der zwei Stunden langen Führung die Baracken, das Krematorium und die Gaskammer besichtigt, viele teilweise erschreckende Infos über das Gelände des KZ bekommen und von den Schicksalen einzelner Menschen gehört.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist uns die Geschichte von Georg Elser, dem Hitler-Attentäter. Elser, ein Tischler aus Bayern, war ein Gegner des Nationalsozialismus und sorgte sich um die Gefahr eines Krieges, weswegen er am 8. November 1938 bei einer Rede von Adolf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller einen Bombenanschlag verübte. Der Anschlag klappte nicht wie erhofft, Elser kam ins KZ Dachau und wurde dort kurz vor der Befreiung im April 1945 ermordet.

Auch wenn wir während der Führung aufgrund der Zeit nicht alles im KZ besichtigen konnten, besuchten wir alle wichtigen Stationen des KZs und lernten dabei viel Neues. Besonders eindrücklich war, dass man den Ort mit seinen Gebäuden und Mahnmalen, die man sonst nur aus Dokumentationen oder dem Schulbuch kennt, einmal mit eigenen Augen sehen konnte. Es ist deutlich einprägsamer, den Ort als Schüler einmal besucht zu haben, denn auch wenn man sich nur schwer vorstellen kann, wie tragisch die Bedingungen für die Inhaftierten seiner Zeit wirklich waren, hat man sich dem Geschehen sehr viel näher gefühlt als sonst im Unterricht.

Abschließend noch ein herzliches Dankeschön an den Landesjugendplan Baden-Württemberg, der unsere Fahrt nach Dachau bezuschusst hat!
Text: Tim Hämmerling, Lukas Weniger, Jaron Kasper (Klasse 9)
Fotos: Tim Hämmerling (Klasse 9), Joschua Wiedmann