Jeden Sommer bietet das Konfuzius-Institut Hamburg gemeinsam mit der Fudan-Universität in Shanghai eine zweiwöchige Reise nach China an. Dort werden Shanghai und Beijing besucht. Teilnehmen dürfen junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren.
Jedoch ist für eine erfolgreiche Bewerbung nicht nur ein Motivationsschreiben, sondern auch der Nachweis von Chinesisch-Kenntnissen erforderlich. Nach einer recht kurzen Vorbereitungszeit von vier Wochen konnte ich in den Pfingstferien die dazu benötigte HSK1-Sprachprüfung ablegen und war somit dabei.
Wir trafen uns am Samstag, den 20.07.2024 am Flughafen Frankfurt, wo wir die Möglichkeit hatten, uns kennenzulernen, da Jugendliche aus ganz Deutschland teilnahmen. Dann flogen wir nach Shanghai. Dort kamen wir am Sonntagmittag an und besuchten im Anschluss Waitan (The Bund). Dies ist eine Hafenpromenade mit Sicht auf die Wolkenkratzer im Finanzdistrikt.
Nach einer kurzen Nacht bekamen wir am nächsten Morgen eine Führung über den Campus der Fudan-Universität und durften deren Mensa ausprobieren. Am Nachmittag verließen wir dann die Innenstadt, um Zhujiajiao Ancient Watertown zu besichtigen. Dies ist ein historisches, von Kanälen durchzogenes Stadtviertel.
In den nächsten Tagen hatten wir immer vormittags einen intensiven und sehr lehrreichen Chinesisch-Kurs, in dem wir viel über die Bezeichnung verschiedener Besonderheiten Chinas lernen konnten.
Nachmittags besuchten wir zum Beispiel den Yu-Garten und Nanjing Road, worüber ich eine kleine Präsentation für unser Abschlussvideo machen durfte. Außerdem waren wir noch im Zoo von Shanghai, auf dem Jinmao Tower und im Lujiazui Financial District, sowie im Stadtplanungsmuseum und in Tianzifang. Zu dem Chinese-Bridge-Programm vom chinesischen Bildungsministerium, gehörte aber auch, dass wir einen Drachen- und Löwentanz aufführen durften, Chinesisch gemalt und gekocht haben und eine Tai-Chi-Stunde hatten. Für die Abschlusszeremonie mit zwei Vertreterinnen der Uni und des Programms durften wir noch mal eine kleine Präsentation vorbereiten und haben zusammen verschiedene Performances, wie小苹果, eingeübt und vorgeführt.
Am nächsten Morgen mussten wir dann bereits um 04:00 Uhr morgens, 22:00 Uhr deutscher Zeit, aufstehen, um den Zug nach Beijing zu bekommen. Allerdings sind Fernzüge in China eher mit Inlandsflügen als mit Zugfahrten in Deutschland zu vergleichen, da es dort auch Personen- und Passkontrollen, sowie Gepäckrichtlinien gibt. Mit drei Zwischenhalten, an einem von jenen unser Mittagessen in den Zug geliefert wurde, kamen wir nach 4,5 Stunden in Beijing, 1.200 km entfernt, an. Bei strömendem Regen und einer leichten Überflutung besuchten wir dort den Tiananmen-Platz und die Verbotene Stadt. In den nächsten Tagen besuchten wir außerdem noch, dann bei gleißender Sonne, die Chinesische Mauer, den Sommerpalast und den Beihai Park. Zudem konnte ich in Beijing noch meinen alten Klassenkameraden Berat treffen, welcher mir viel über das chinesische Alltagsleben erzählen konnte.
Die Zeit war leider viel zu schnell vorbei und wir mussten uns am letzten Morgen von diesem schönen Land verabschieden. Nach dem gemeinsamen Rückflug nahmen auch alle Teilnehmer in Frankfurt voneinander Abschied.
Die Reise war eine beeindruckende Gelegenheit, nicht nur meine sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern, sondern auch das historische und moderne China hautnah zu erleben und viele neue Menschen kennen zu lernen.
Vielen Dank auch an Frau Mäusling, die mich auf das Programm hingewiesen hat.
Text und Bilder: Henrik Pohl (J1)