Die Baltische Informatikolympiade – Ein Event, bei dem talentierte junge Informatiker und Informatikerinnen zusammenkommen können, um sich mit den Besten aus 12 Ländern zu messen, sich auszutauschen und internationale Freundschaften zu knüpfen. Die BOI fand vom 03.05.24 bis zum 07.05.24 in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen, statt. Dass deutsche Team bestand aus sechs Jugendlichen, die über verschiedenste Wettbewerbe ausgewählt wurden.
Meine Reise zur BOI ging am Freitagmorgen bereits um kurz vor fünf Uhr morgens los. Erstmal bin ich ICE gefahren, was erstaunlicherweise reibungslos geklappt hat. Am Flughafen in Frankfurt am Main haben sich alle Teilnehmer und unsere beiden Team Leader getroffen, um dann gemeinsam nach Vilnius zu fliegen.
In Vilnius angekommen, wurden wir direkt von unserem Local Guide erwartet, der uns zum Hotel gebracht hat, damit wir erstmal Mittag essen konnten. Dann haben wir noch eingecheckt und kurz darauf ging es auch schon los. Die BOI startete traditionell mit der Eröffnungszeremonie, die an der Universität in Vilnius stattfand. Es wurden alle Teams begrüßt und verschiedenste Leute haben Reden gehalten, um uns zu begrüßen. Nach der Zeremonie hatten wir ein wenig Zeit, um uns mit der Umgebung des Contests am nächsten Tag vertraut zu machen. Nach dem Abendessen sind wir dann früh ins Bett gegangen, da wir alle noch müde von der Reise waren und am nächsten Tag unbedingt fit für den Contest sein wollten.
Im ersten Contest ging es um Zugverbindungen, zu erledigende Aufträge und um Portale. Wenn man während des Contests Hilfe (nicht bei den Aufgaben) gebraucht hat, konnte man eine grüne Hilfekarte hochhalten, damit jemand kam. Angeblich sollten die Karten eigentlich Taschengröße haben, was man sich bei den DIN A3 Karten nur schwer vorstellen konnte. Für das deutsche Team lief der erste Tag gut. Der beste Teilnehmer aus unserem Team befand sich nach diesem Tag auf Platz fünf von circa 80 Teilnehmern. Davon war ich zwar weit entfernt, aber mit meinem 52 Platz war ich auch ziemlich zufrieden. Den Nachmittag verbrachten wir im Energy and Technology Museum, wo wir eine sehr spannende Führung bekamen. Diese endete mit einer sehr eindrucksvollen Vorführung eines Teslatransformator, der große Blitze erzeugt.
Der Sonntag begann wie der Vortag mit einem Contest. Es gab Aufgaben zu Feuerwächtern, Burgmauern und zum Fliesenlegen in Kathedralen. Auch heute kamen die Hilfekarten wieder zum Einsatz. Auch an diesem Nachmittag gab es wieder Programm: Wir wurden in der Altstadt von Vilnius herumgeführt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist uns dabei vor allem ein nur halb offizieller Ministaat in Vilnius mit einer sehr interessanten Verfassung. Zum Beispiel besagt die Verfassung, dass jeder das Recht hat, die Katze zu lieben oder auch, dass jeder sich an seinen Namen erinnern soll. Da am nächsten Tag kein Contest anstand, wurde Schlaf als überbewertet abgetan und es gab ein Team Quiz, das bis in die Nacht dauerte. Unser Team, das aus vier Deutschen und zwei Litauern bestand konnte den Sieg holen und wir haben einen typisch litauischen Kuchen gewonnen, der am nächsten unter allen Teilnehmern verteilt wurde.
Mit dem Montag ist dann auch schon der letzte Tag angebrochen. Da die Contests bereits abgeschlossen waren, haben wir die Burg Trakai besucht. Wir haben zunächst eine Führung durch die Burg bekommen und haben nach dem Mittagessen auch noch eine Bootstour unternommen.
Am Abend fand die Abschlusszeremonie in einem Theater in Vilnius statt. Es war ein sehr feierliches Event mit leckerem Essen und toller Beleuchtung. An dem Abend wurden auch die Medaillen verliehen. Im deutschen Team gab es zwei Silber- (beste 25%) und eine Bronzemedaille (beste 50%). Ich habe leider keine Medaille gewonnen, aber bin trotzdem zufrieden mit dem, was ich erreicht habe. Nach dem offiziellen Teil der Zeremonie haben wir die BOI noch mit einem ausgedehnten Spieleabend enden lassen.
Am nächsten Tag stand schon die Abreise auf dem Programm. Da unser Flug nach Deutschland erst am Mittag losging, nutzten wir die Zeit, um noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Vilnius zu besuchen. So waren wir zum Abschluss noch bei einer Burg, die auf einem Berg mitten in der Stadt liegt. Von dort oben hatte man eine sehr schöne Aussicht.
Als wir mit dem Flugzeug in Frankfurt gelandet sind, haben wir noch unser Gepäck abgeholt und sind dann alle nach und nach in die verschiedensten Ecken von Deutschland gefahren.
Die BOI war eine unvergessliche Erfahrung und ich habe viele neue Leute kennengelernt. Darunter waren natürlich meine Teammitglieder, aber auch einige Leute aus anderen Ländern. Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder die Möglichkeit bekomme, zu solch einer Olympiade zu fahren.
Text und Bilder: Martha Krebbel (9c)