In der letzten Woche der Sommerferien hatte ich die Gelegenheit, an einer besonderen Kunstwoche im Rahmen der Kulturakademie Baden-Württemberg teilzunehmen. Diese Veranstaltung fand am ZKM in Karlsruhe statt und bot uns, jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Baden-Württemberg, die Möglichkeit, uns kreativ auszuleben, neue Techniken zu erlernen und von erfahrenen Mentoren begleitet zu werden.
Die Kulturakademie ist eine Initiative der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, bei der Schülerinnen und Schüler, die in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, MINT oder Musik herausragende Talente zeigen, nominiert und gefördert werden. Ich wurde von meinen Lehrern vorgeschlagen und freute mich sehr, als ich erfuhr, dass ich nominiert wurde und reichte meine Bewerbung in Form einer Arbeitsprobe ein.
Schon vor Beginn der Kunstwoche hatte ich große Erwartungen. Vor allem freute ich mich darauf, neue Techniken auszuprobieren und mich von den kreativen Menschen um mich herum inspirieren zu lassen. Besonders gespannt war ich auf das Thema Animation mit Procreate, das uns vorab angekündigt wurde.
Ein typischer Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück im Hotel. Danach fuhren wir mit der Bahn zum ZKM, wo eine Vielfalt an Workshops auf uns wartete. Jeden Tag arbeiteten wir mit unterschiedlichen Materialien und Techniken. Wir modellierten zum Beispiel Körperteile aus Ton – ich habe dabei ein Auge geformt –, die wir in Alginat abgossen und anschließend mit Gips ausgegossen haben. Dies war eine faszinierende Erfahrung, da wir unsere künstlerische Sicht auf menschliche Körperteile in einer plastischen Form umsetzen konnten.
Ein weiteres spannendes Projekt war das Gestalten eines Kleidungsstücks. Ich bedruckte eine Tasche mit dem Titel des Liedes “Can’t Take My Eyes Off You”, und mit Augmented-Reality-Technik haben wir darauf einen Zusammenschnitt der besten Momente unserer Jungsgruppe projiziert. Es war beeindruckend zu sehen, wie moderne Technik in die Kunst integriert werden kann, um das Werk interaktiv und lebendig zu machen.
Neben diesen handwerklichen Arbeiten arbeiteten wir auch mit digitalen Werkzeugen. Auf dem iPad nutzten wir Procreate zur Erstellung von digitalen Zeichnungen und Animationen. Die Möglichkeit, verschiedene kreative Ausdrucksformen auszuprobieren – von klassischen Techniken wie Ton und Gips bis hin zu digitalen Tools – bot eine großartige Abwechslung.
Ein Highlight war die Zusammenarbeit mit einem professionellen Filmteam, das uns einen Einblick in die Video-Produktion gewährte. Die Kombination aus praktischer Kunst und digitaler Technik prägte die gesamte Woche und erlaubte es uns, völlig neue Ansätze zu entdecken.
Die Tage waren gefüllt mit Kunst und Kreativität, und trotz des vollen Programms hatten wir auch immer wieder Zeit für individuelle Arbeiten und zum Erkunden der Umgebung. Abends kehrten wir zum Hotel zurück und genossen oft die Abende in der Stadt, wobei uns besonders die Lichterspiele am Karlsruher Schloss beeindruckten.
Die Teilnehmer kamen aus ganz Baden-Württemberg und es war beeindruckend, wie schnell sich unsere Gruppe verstand und viele von uns knüpften neue Freundschaften. Die lockere Atmosphäre ermöglichte es uns, uns gegenseitig zu inspirieren und zu unterstützen.
Eine Ausstellung unserer Werke wird am Ende der zweiten Kunstwoche, die in den Faschingsferien stattfindet, in Stuttgart präsentiert. Darauf freue ich mich besonders, da ich gespannt bin, wie sich unsere Arbeiten bis dahin weiterentwickeln.
Die Kunstwoche im ZKM war für mich eine einmalige Erfahrung, die mich sowohl künstlerisch als auch persönlich weitergebracht hat. Ich konnte viele neue Techniken erlernen und mich kreativ weiterentwickeln. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt der angebotenen Workshops und die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten.
Text und Bilder: Jonas Ringler (J1)