Nicht nur der Kopf muss gebildet werden, sondern auch das Herz

22. Oktober 2021

Von Maja Fexmer, 10c

„Nicht nur der Kopf muss gebildet werden, sondern auch das Herz“
So endet am Dienstag, den 05.10.2021 der Besuch des Antisemitismusbeauftragten von Baden-Württemberg im Stifts.
Dr. Michael Blume ist zuständig für Antisemitismusprävention (nicht nur an Schulen) und ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden.
Als Einstieg in dieses oft sensible Thema zeigt Dr. Blume uns eine Tora (die Heilige Schrift des Judentums) und erklärte ihre essenzielle Bedeutung für die jüdische Religionsauslebung.
Eine ihrer zentralen Grundwerte beschreibt nämlich den hohen Stellenwert der Bildung und den Willen zum Lernen. Anhand dessen lasse sich der geschichtliche Hintergrund zum Antisemitismus darstellen, wie uns Dr. Blume beschrieb: Durch die starke Priorisierung der Bildung im Judentum besaßen Jüd*innen durchschnittlich einen sehr hohen Bildungsgrad, der ihnen den beruflichen Aufstieg in hohe Ämter und eine vielversprechende akademische Karriere ermöglichte. Aus Neid entstanden daraufhin etliche Vorurteile, Verschwörungstheorien und systemischer Hass gegen Juden und Jüdinnen.
Es zeigt sich, wie weit Antisemitismus in Deutschland und auch in Baden-Württemberg verbreitet ist daran, dass jüdische Synagogen von ausgeprägtem Vandalismus betroffen sind, dass jüdische Menschen immer noch Alltagsdiskriminierung und (verbaler) Gewalt standhalten müssen und nicht zuletzt daran, dass sogar Dr. Blume mittlerweile immer wieder unter Polizeischutz steht.
Zum Schluss positionierte sich Dr. Blume klar gegen jegliche Form von gruppenbezogenen Hass obgleich Antisemitismus,  Rassismus, Sexismus oder Homophobie.

 

von Michelle Fischer

Jüdisches Leben gehört zu Deutschland

Menschen jüdischen Glaubens leben seit 1700 Jahren nachweislich in Deutschland. Sie haben unsere Kultur mitgestaltet und gehören zur bunten Vielfalt der Menschen mit unterschiedlicher oder keiner Religionszugehörigkeit hier bei uns. Anlässlich des Jubiläums gibt es viele Veranstaltungen zum Kennenlernen des Judentums und zum Problem des Antisemitismus.

Wir von der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ greifen diesen Herbst die Themen „Juden in Deutschland“ und „Antisemitismus“ auf. Dazu hatten wir am 5. Oktober 2021 Dr. Michael Blume, den Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus, eingeladen. Sein Vortrag hat die Stiftsschüler*innen der Klassen 10c+d beeindruckt, wie man am Artikel von Maja Fexmer erkennen kann. Die Kreiszeitung und die SZBZ berichteten darüber.

Sehr informativ sind auch die Plakate der Bundeszentrale für politische Bildung, die an der Wand im Untergeschoss hängen, – man läuft direkt auf sie zu, wenn man den Eingang ins Stiftsgymnasium neben der Mensa nimmt.

In den kommenden Wochen werden wir am Stifts die Themen weiter aufgreifen und vertiefen, vor allem in einigen Klassen in den Fächern Religion, Ethik und Gemeinschaftskunde.

Im Laufe des weiteren Schuljahres wollen wir uns mit Vielfalt in zwei weiteren Bereichen beschäftigen. Geplant sind hierfür die Themenblöcke „Feste der Weltreligionen“ und „sexuelle Vielfalt“.

Wer an der Historie von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Stiftsgymnasium interessiert ist, kann einfach auf das Logo auf der rechten Seite der Startseite der Homepage des Stiftsgymnasiums klicken und gelangt somit sofort auf die zugehörige Seite.

Über interessierte Schüler*innen, die bei unserer Projektgruppe mitmachen oder auch nur Ideen zur Umsetzung verschiedener Themen einbringen wollen, freuen wir uns sehr. Gerne könnt ihr euch dafür bei Irene Grundmann, Michelle Fischer, Daniela Keller, Selina Rauh, Malin Jacob oder Corinna Schmidt melden.

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