Text und Bild: Rashmy Prathaban
9:30Uhr im VHS-Saal des Stiftsgymnasiums:
Gespannt sitzen die Schüler*innen aus den Klassen 8c und 8d auf ihren Stühlen und schauen gebannt auf die menschenleere Bühne. Hier und da hört man noch ein leises Flüstern. Plötzlich tritt ein Mann in altmodischer Kleidung hinter den Vorhängen hervor. Reglos stellt er sich in die Mitte der Bühne und unter Schüler*innen brechen leise Gespräche aus. Nur ein Mann? Wo sind die anderen Schauspieler? Die Schüler*innen wurden zwar vorher nur über den einen Schauspieler, Ekkehart Voigt informiert, doch es schien unmöglich ein so ein komplexes Theaterstück mit vielen Figuren wie in Friedrich Schillers Werk Wilhelm Tell ganz allein zu spielen.
Doch die Schüler*innen wurde das Gegenteil bewiesen. Mit Hilfe von Hüten arbeitete Ekkehart Voigt, um die verschiedenen Figuren zu charakterisieren. Allein durch seine Stimme, Gesten und Mimik war es möglich die Handlungen unterschiedlicher Personen zu erkennen; selbst in Dialogen zwischen mehreren Figuren.
Mühelos brachte er den Schüler*innen das Leben Tells näher und die alte Sprache wandte er so an, dass jeder, auch die, die beim Lesen des Drehbuchs Schwierigkeiten hatten, sie verstehen konnten.
In vielen Szenen konnten die Schüler*innen in der Handlung mitwirken. Einmal spielten sie das Echo, was von den Bergen abhalte und ein anderes Mal halfen sie Walter, Wilhelms Sohn, dabei sein Hausarbeiten zu erfüllen, sodass seine Mutter nicht verärgert sein würde.
In der Nachbesprechung konnten die Schüler*innen ihre Meinung zu dem Handeln Tell sagen. Wobei Ekkehart Voigt betonte, wie wichtig es sei seine Ansichten zu vertreten. Das Recht auf Meinungsfreiheit ist nämlich etwas, wofür man dankbar sein sollte, denn in anderen Orten auf der Welt ist diese nicht möglich.
Vielen Dank an die Lehrer, die diesen Auftritt organisiert haben, allen voran Frau Brock – und natürlich an Ekkehart Voigt, den leidenschaftlichen Schauspieler.