JuniorScience Academy – Ein Ort für Verknüpfungen

21. September 2023

Rashmy Prathaban wurde in diesem Jahr für die JuniorScience Academy ausgewählt und schildert in diesem Bericht ihre Erfahrungen:

Adelsheim verbindet.

In den Sommerferien fand die 20. JuniorScienceAcademy am Eckenberg-Gymnasium in Adelsheim statt. Die Akademie bietet engagierten und wissenschaftsbegeisterten Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit ihren Horizont zu erweitern und den letzten zwei Sommmerferienwochen die Akademie zu besuchen.

Dieses Jahr wurden die Kurse Mathe/ Informatik, Medizin/ Physik, Astronomie, Chemie/ Pharmazie, Physik und Philosophie angeboten.

Die Mathematiker und Informatiker befassten sich mit erneuerbaren Energien und der Optimierung des Energiemix. Der Medizinkurs hatte das Ziel ein Herz-Kreislauf-System zu bauen und die Astros planten eine Exkursion auf einen Exoplaneten. Im Chemie/Pharmaziekurs ging es um die Wirkung von Tabletten und Pillen. Die Physiker beschäftigten sich mit der Kommunikation per Welle und im Philosophiekurs, welchen ich besucht habe, stellten wir uns der Frage der Anthropologie „Was ist der Mensch?“

Die Akademie war einer der besten Erfahrungen, die ich gemacht habe, und vielen anderen Teilnehmern geht es genauso. Das Leiter-Team gab und gibt sich unfassbar viel Mühe mit dem Planen und machte es möglich, dass es nicht nur einen Wandertag gab, sondern auch einen Exkursionstag, ein Sportfest, einen Lagerfeuerabend, einen Hausmusikabend, einen Abschlussabend und ein Bergfest. Die Leidenschaft, die alle Beteiligten für ihr Fach und diese Gemeinschaft haben, ergriff uns Teilnehmer bereits am Eröffnungswochenende im Juni. Es ist unglaublich, wie schnell aus uns, obwohl wir zuerst Fremde waren, eine Gemeinschaft geknüpft wurde. Die Akademie wurde definitiv ihrem diesjährigen Motte „Knoten“ gerecht.

Jeder Kurs hat einen Schülermentor, der sich um alles und gleichzeitig nichts kümmert. Wenn ich jetzt die Frage beantworten müsste, was unser Philokurs-Schülermentor so gemacht hat, würde ich sagen herumrennen. Sei es für uns Tee zu besorgen, Dokumente retten, wenn die Laptops spinnen, allen einen Hotspot von seinem Handy über seine eigenen Mobilen Daten geben, uns für das Sportfest, das wir übrigens gewonnen haben, zu motivieren und immer die richtigen Worte parat haben, auch wenn man selbst nicht weiß, dass man sie gebraucht hatte, mit unserem Schülermentor hatten wir auf jeden Fall Glück.

Unsere beiden Kursleiter sind ein wunderbar dynamisches Duo und ihre Diskussionen unter sich sind immer amüsant zuzuhören. Wie sehr Philosophie ein Teil ihrer selbst ist, erkennt man sofort und lernt unfassbar viel dazu. Manchmal haben sie uns einfach aus dem Kurs gezogen und Spiele gespielt, um unser Hirn durchzulüften und sind auch in Diskussionen mit uns eingegangen, wo es nicht nur um Kursstoff ging. Aber genau das hat die ganze Akademie so authentisch gemacht, niemand hat sich verstellt und man wurde genauso angenommen wie man ist.

Alle im Kurs waren sehr verschieden und hatten auch unterschiedliche Interessen, aber unsere Leidenschaft für Philosophie hat uns immer in den Austausch gebracht. Schon bald waren wir eine starke Gemeinschaft mit einer hervorragenden Teammoral, sodass wir auch das Sportfest gewinnen konnten.

Der Akademiealltag begann für alle Sportlichen um 7 Uhr mit dem freiwilligen  Morgensport mit der Sportmentorin. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten entweder Joggen gehen oder meist ein Zirkeltraining machen. Gleichzeitig lief auch die Zeitungs-KüA (kursübergreifendes Angebot). Von 7:45 Uhr bis 8:30 Uhr konnte man Frühstücken und um 8:30 Uhr begann das Plenum, wo alle sich gemeinsam versammelten. Zuerst kam ein kurzer Beitrag der Zeitungs-KüA, zu dem Geschehen in Deutschland, der Welt und auch kuriose Akademienachrichten, und dann die wichtigsten Informationen zum Tag. Um 9 Uhr startete die erste Kurseinheit bis zum Mittagessen um 12 Uhr. Um 13:45 Uhr ging die erste KüA-Schiene los, in der man an verschiedenen Angeboten teilnehmen konnte. Die KüAs wurden von Kursleitern, Teilnehmern und Externen angeboten und es gab ein breites Angebot über Keramik, Sport, Musik, Kreatives Schreiben, Theater, Rollenspiele, Tanzen und vielem mehr. Um vier begann wieder eine Kurseinheit bis zum Abendessen um 18:45 Uhr und der Tag endete für gewöhnlich mit einer weiteren KüA-Schiene von 20 Uhr bis 21 Uhr.

Im Kurs selbst behandelten wir in der ersten Schiene meist die Theorie eines Philosophen und stellten dem nachmittags einen anderen Philosophen entgegen. Oft kam es zu erkenntnisreichen Diskussionen und wir stellten uns auch Kreativaufgaben, wo wir zum Beispiel eine Gerichtsverhandlung oder einen Battlerap geschrieben haben. Im Zuge der Frage der Anthropologie arbeiteten wir mit anspruchsvollen Texten und lernten das wissenschaftliche Arbeiten kennen.

Nach der ersten Woche musste jeder Kurs in Kleingruppen Präsentationen über den bisherigen Kursstoff vor den anderen Kursen halten, was einerseits in der Vorbereitung stressig, aber auch sehr interessant war. Schließlich hielten wir am Ende der Akademie vor Eltern, Ehemaligen, Förderern und den Kursen die Abschlusspräsentationen.

So schnell wie die Akademie kam, ist sie auch wieder vorbeigegangen, aber die Kontakte und Erinnerungen, die man geknüpft hat, bleiben. Ich freue mich bereits auf das Dokumentationswochenende, wo wir uns alle noch einmal zusammenfinden, um die Akademie zu dokumentieren.

Ich kann jedem, der Leidenschaft für ein naturwissenschaftliches Fach oder Philosophie hat, die Akademie nur empfehlen. Man lernt unfassbar viele neue Leute kennen, mit denen man sich versteht und ist dauernd von anderen umgeben, die das Akademiefieber gepackt hat. Auf Gleichgesinnte trifft man auf jeden Fall! Die ScienceAcademy ist etwas was einen auffängt, hält und niemals loslässt.

Adelsheim verbindet.

Text: Rashmy Prathaban

Bild: pixabay, Gerd Altmann, 21.09.2023

Noch Fragen?

Haben Sie Wünsche oder Unklarheiten? Dann wenden Sie sich telefonisch während der Öffnungszeiten des Sekretariats an uns oder werfen Sie einen Blick in die aktuellen Termine.