Mögliche Wege nach dem Abitur: Erkenntnisse und Perspektiven für die Zukunft

27. Juli 2023

Texte: Dominik Burkardt, Stella Marrone (J1) und Irene Grundmann

Bilder: Irene Grundmann

Wie könnte der Weg nach dem Abitur weitergehen? Mit dieser Frage hat sich die J1 am 11.7. 2023 und 20.7.2023 beschäftigt.

Bericht über: coaching4future (Dominik Burkhardt)

Am 11.07 hatten wir an unserer Schule einen interessanten Vortrag der Organisation „coaching4future“, der verschiedene Themenbereiche aus dem MINT-Bereich  (Mathematik – Informatik – Naturwissenschaft – Technik) abdeckte. Die Schülerinnen und Schüler hatten im Vorfeld die Möglichkeit, über Abstimmungen zwei Kategorien auszuwählen, die näher behandelt werden sollten. Die gewählten Kategorien waren „Mobilität“ und „Maschinen und Roboter“.

Mobilität:

Im Bereich Mobilität drehte sich der Vortrag um die neuesten Entwicklungen in der Welt des autonomen Fahrens. Es wurde erläutert, wie fortschrittliche Technologien es ermöglichen, dass Fahrzeuge eigenständig navigieren und den Verkehr sicherer machen können. Dabei wurden auch die vielfältigen Studienmöglichkeiten in den Bereichen Informatik und Kunststoffherstellung hervorgehoben, die eng mit der Entwicklung solcher Technologien verknüpft sind.

Zwischendurch gab es eine kurzweilige Frage-Runde mit Gummibärchen als Gewinn, um das Publikum aktiv einzubinden und das Interesse an den behandelten Themen zu steigern.

Maschinen und Roboter:

In der zweiten ausgewählten Kategorie „Maschinen und Roboter“ wurden verschiedene Arten von künstlicher Intelligenz (KI) besprochen, darunter solche, die in sozialen Medien eingesetzt werden sowie die KI für autonomes Fahren. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Darüber hinaus wurde die Bionik als spannender Ansatz vorgestellt, bei dem Technik und Innovationen aus der Natur abgeschaut werden, um neue Technologien zu entwickeln und zu verbessern. Ein Beispiel dafür war der sogenannte „Lotus Effekt“, bei dem sich Wassertropfen aufgrund der besonderen Oberflächenstruktur von Lotuspflanzen nicht halten können.

Die Vortragenden erklärten, dass Studiengänge wie Data Science und Mikrotechnik Schlüsselkompetenzen für die Zukunft darstellen und Studentinnen und Studenten die Möglichkeit bieten, an der Entwicklung solcher innovativen Technologien aktiv mitzuwirken. Zudem wurden Studienrichtungen wie Mechatronik und Bioingenieurwesen präsentiert, die den Bereich der Bionik abdecken.

Zum Abschluss des Vortrags wurde den Schülern eine Website vorgestellt, auf der sie einen Test machen können, um herauszufinden, welche Studiengänge am besten zu ihren Interessen und Fähigkeiten passen. Dies sollte den Schülern bei ihrer Berufswahl und Studienentscheidung helfen.

Der Vortrag war äußerst informativ und inspirierend. Die Schülerinnen und Schüler konnten einen Einblick in verschiedene spannende und zukunftsweisende Themen gewinnen, die ihnen bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung von Nutzen sein könnten. Wir danken den Vortragenden herzlich für ihren Besuch und die wertvollen Informationen, die sie mit uns geteilt haben.

Bericht über: AzubMe und Ehrenamtsengagement (Irene Grundmann)

In der zweiten Veranstaltung, am 11.7. 2023, ging es zum einen um die App „AzubMe“ und zum anderen um Engagement im ehrenamtlichen Bereich bei „helfen statt hamstern“. Beides wurde von unserem ehemaligen Schüler Max Reinhardt sehr anschaulich und kompetent vorgestellt.

Dass viele Ausbildungsbetriebe händeringend Auszubildende suchen und nicht finden, hatte Max Reinhardt angetrieben, mit anderen zusammen eine App zu entwickeln, die Interessenten und Ausbildungsbetriebe schneller zusammenbringt. Die App funktioniert ähnlich wie eine Dating-App: mit wenigen Klicks kann man sein Profil erstellen und die Angebote an Ausbildungen sichten. Ebenso können die Ausbilder schnell die Interessenten durchklicken und ein Date ausmachen, so dass beide zeitnah klären können, ob man zusammen passt.

Wer die App ausprobieren will, findet sie unter: https://www.azubme.de/  

Auch die Idee „helfen statt hamstern“ entstand durch das Beobachten eines Missstandes: „hamstern“ war in Mode am Anfang der Coronazeit, – und diejenigen, die z.B. krank waren oder für die einkaufen ein zu großes Risiko wurde, hatten ein Problem. Das sah eine Gruppe von engagierten Leuten, die dann die Aktion „helfen statt hamstern“ aufbauten, so dass Hilfsbedürftige und Helfende zueinander fanden. Als die Coronabelastungen etwas weniger wurden, kam der Angriff auf die Ukraine und viele Menschen gerieten in extreme Not. Da packte diese Gruppe wieder an und organisierte Hilfslieferungen. Es war sehr beeindruckend, was das Organisationsteam da leistete, – und welche pfiffigen Ideen sie hatten, um Probleme zu lösen, z.B. wie die Waren in die betroffenen Gebiete transportiert werden könnten. Und sie konnten so viele motivieren, mitzumachen! Ein wirklich gutes Projekt.

Unser Dank gilt Max Reinhardt, dass er sich die Zeit nahm, dies vorzustellen. Mal sehen, ob von den jetzigen 11ern auch jemand solche Ideen anpackt und umsetzt? Es wurde jedenfalls sehr deutlich, dass Ehrenamtsengagement viel Freude macht.

Hier der Link zu „Helfen statt Hamstern“: https://helfen-statt-hamstern.de/

Bericht über: Freiwilligendienste, Bewerbertraining & Stärkenanalyse (Stella Marrone)

Abi- und was dann? Diese Frage stellen sich vermutlich viele der jetzigen Elftklässler. Ein FSJ, eine Ausbildung oder doch ein Studium… Uns baldigen Abiturienten stehen heutzutage so viele verschiedene Möglichkeiten offen, welche die Entscheidung nicht gerade leicht machen. Um uns Schülern einige der Möglichkeiten näherzubringen und uns dabei zu helfen, den richtigen Weg für unsere Zukunft zu finden, hat das Stiftsgymnasium eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, die die Schüler jeweils in Gruppen aufgeteilt besuchten.

Die Diakonie

Ein zentrales Anliegen des sozialen Dienstes der evangelischen Kirchen ist es, nah bei den Menschen zu sein, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Damit dies gelingt, engagieren sich mehr als eine Million Menschen, zum Beispiel in diakonischen Einrichtungen, in Gremien und Mitgliedsverbänden oder den Kirchengemeinden. 

Um uns die Arbeit im sozialen Bereich näherzubringen, nahmen sich Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Freiwilligendienste wie z.B. der Altenpflege oder der Arbeit im Kinderdorf die Zeit, uns darüber zu informieren. Nach ein paar generellen Informationen über die Tätigkeitsfelder der Diakonie haben die Mitarbeiterinnen aus ihrer eigenen Erfahrung in ihrer jeweiligen Tätigkeit berichtet. „Ich war überrascht, dass es im sozialen Bereich so viele verschiedene Arbeitsmöglichkeiten gibt. Viel davon waren mir neu“, so das Fazit eines Schülers.

„FÖJ habe ich bis jetzt noch nie gehört“, meinte ein Schüler. – Daher war es eine wichtige Info für uns Schüler, dass es neben dem Angebot eines FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) auch das  FÖJ (Freiwilliges ökologisches Jahr) oder den BFD (Bundesfreiwilligendienst) der Diakonie und anderer Wohlfahrtsverbände gibt.

Zwei der Mitarbeiterinnen sind zudem gerade mitten in ihrem eigenen FSJ und konnten uns daher aus erster Hand von ihren Erfahrungen sowie vor allem den ausschlaggebenden Beweggründen für die Entscheidung, sich sozial zu engagieren, berichten.

Besonders interessiert hat die meisten Schüler, was genau die beiden an Mehrwert aus dem Freiwilligendienst ziehen. Beide waren sich einig darin, dass das Wichtigste und auch Schönste an ihrem Job definitiv die Beziehungen seien, die sie zu anderen Menschen aufbauen. „Menschen etwas zu geben, zu helfen, Dankbarkeit und Zuneigung zu spüren, seien es nun Kinder oder ältere Menschen, gibt mir die Motivation, mich jeden Tag aufs Neue auf die Arbeit zu freuen“(Zitat der Diakonie-Mitarbeiterinnen).  Gerade im sozialen Bereich gäbe es laut der Mitarbeiterinnen so viele verschiedene Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und andere mit seiner eigenen Arbeit zu unterstützen. Aus dem Vortrag ließ sich sehr gut heraushören, dass dies sehr erfüllend sein kann, sofern man die eigenen Kompetenzen im sozialen Bereich sieht.


Link zu Diakonie-Roadhow: https://ran-ans-leben-diakonie.de/diakonie-roadshow/

Stärkenanalyse

Um die Stärkenanalyse durchzuführen, kamen zwei Referentinnen zu uns ans Stifts, die zwar auch Workshops anbieten, aber eigentlich Mitarbeiterinnen in einer Personalabteilung sind. Zunächst haben diese uns ein paar allgemeine Fragen gestellt, welche uns dabei helfen sollten, den richtigen Beruf oder zumindest eine Richtung als Orientierung für den weiteren Weg zu finden. Vor allem Fragen wie „Was bedeutet Arbeit für euch?“, „Auf was bin ich stolz?“ oder „Was ist mir im Leben wichtig?“ haben viele Schüler sehr zum Nachdenken angeregt. 

„Mir war bis jetzt nicht so klar, dass Arbeit gleichzeitig auch Selbstverwirklichung bedeutet. Das vergisst man schnell bei dem ganzen Stress um die richtige Jobauswahl“, so der Kommentar eines Schülers.

Nach einem Austausch in der Gruppe ging es damit weiter, dass jeder Kursteilnehmer verschiedenen Mitschülern positive Eigenschaften sowie Stärken derselben auf einen Zettel schreiben sollte. Glückliche, aber auch verwunderte Gesichter danach verrieten, dass einige sich selbst wohl sehr gut einschätzen konnten, während andere auf bis jetzt von ihnen nie wirklich erkannte Stärken aufmerksam gemacht worden sind.

„Vor allem das mit der Fremdanalyse war für mich sehr hilfreich. Sowas macht man ja normalerweise nicht. Dabei ist die Sicht von anderen ebenfalls sehr wichtig, um sich über gewisse Charaktereigenschaften, die einem manchmal gar nicht so wirklich als Stärken auffallen, bewusst zu werden“.

Zudem hatte der Kurs am Ende der Beratung die Möglichkeit, Fragen rund um den Arbeitsalltag, das Bewerbungsverfahren, etc. zu stellen, welche auch ziemlich ausführlich beantwortet wurden. Vor allem zum Thema „erster Eindruck beim Vorstellungsgespräch“ gab es sehr viele hilfreiche Tipps. 

Bewerbertraining bei der Kreissparkasse

Ob Ausbildung oder Studium – um ein Vorstellungsgespräch kommt letztlich keiner herum. Doch davor ist es essenziell, sich mit einem passenden Anschreiben für einen Job zu bewerben. Stellt sich dieser erste Schritt als erfolgreich heraus, eröffnet sich erst die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch mit der jeweiligen Firma. Welche Kriterien dabei genau im Fokus stehen, wurde uns bei einem Vortrag der Kreissparkasse ausführlich nähergebracht. Zu Anfang bekamen wir ein paar Informationen über die Anforderungen der Sparkasse an die Bewerber/innen und die Details, auf welche dort bei der Auswahl besonderes Augenmerk gelegt wird. Auch wurden wir sehr ausführlich über den genauen Ablauf eines Vorstellungsgespräches einschließlich Test, informiert. Tatsächlich seien Mathe, Allgemeinbildung wie zum Beispiel spezifisches politisches Wissen und Sprachkompetenz wichtige Komponenten. Gewisse „Blitztests“ durften wir selbst ausprobieren. Dazu gehörte das Lösen von Textaufgaben innerhalb von 60 Sekunden oder das Beantworten politischer Fragen nach früheren Bundeskanzlern und dem Ablauf der Wahlen. Für viele Schüler stellte sich das Prüfen von Wissen aus teils sehr unterschiedlichen Bereichen als sehr überraschend heraus.

 „Jetzt verstehe ich langsam, warum das immer allgemeinbildendes Abitur genannt wird“, so die Erkenntnis eines Schülers. 

„Was? Beim Test der Polizei muss man ein Diktat schreiben?!“ Anhand verschiedener Schülerstimmen lässt sich sehr gut herauslesen, dass die Veranstaltungen viele Schüler einen Schritt weitergebracht und ihnen bei der Entscheidung über ihren weiteren Lebensweg sowie spätere Berufswahl zumindest ein wenig weitergeholfen hat. Auch wurde die Möglichkeit, Einblicke in so viele verschiedene Tätigkeitsfelder, zu welchen man zuvor wenige bis gar keine Information hatte, sehr geschätzt. Nicht außer Acht zu lassen ist natürlich die Bereitschaft aller Mitarbeiter, die gestellten Fragen so ausführlich wie möglich zu beantworten und auch offen aus eigenen Lebenserfahrungen zu berichten

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