Wie aus Fremden Freunde wurden – ein Bericht zum Frankreichaustausch Klasse 9

17. April 2023

Text: Rita Rettich und Isabel Bernklau (Klasse 9c)

Fotos: Jennifer Nübel

Die Klassen 9a,b und c waren in der vergangenen Woche in Mulhouse (Elsass, Frankreich), wo sie mit ihren Austauschpartnern und Austauschpartnerinnen des Lycée Amélie Zurcher die französische Kultur und die deutsch-französische Geschichte kennenlernen durften: 

Isabel Bernklau und Rita Rettich berichten:  

Unser erster Tag war aufgrund der vielen Eisenbahnstreiks in Frankreich davon geprägt, dass wir neun Mal umsteigen mussten. Wir durchquerten an diesem Tag nicht nur Frankreich, sondern auch die Schweiz, die wir aufgrund der Streiks auf unserer Reiseroute ansteuerten. Trotz einer Verspätung von drei Stunden kamen wir schließlich erschöpft, aber unversehrt in Mulhouse an. Am Abend trafen wir unsere Austauschschüler und Austauschschülerinnen zum ersten Mal und wurden herzlich in unserer „Auberge de Jeunesse“ begrüßt.

Die anfängliche Zurückhaltung zwischen den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern löste sich am zweiten Tag durch den Schulbesuch. Wir erhielten eine Führung durch das Lycée und konnten so am Schulleben in Frankreich teilhaben. Zusätzlich besuchten wir gemeinsam mit unseren Austauschschülerinnen verschiedene Unterrichtsstunden in Kleingruppen. Der Unterricht in Frankreich war sehr spannend und lehrreich, wobei uns der Deutschunterricht leichter fiel als der Französisch- oder Matheunterricht auf Französisch. Das leckere Mittagessen und die anschließende Stadtrallye in Mulhouse stärkten das Gemeinschaftsgefühl weiter. Dabei lernten wir viel über die Kunst und Kultur der Stadt, die eine große Vielfalt an StreetArt bietet.

Am Mittwoch fuhren wir trotz des Streiks mit einem kurzfristig organisierten Bus nach Colmar. In Colmar besuchten wir das Schokomuseum und lernten viel über die Herstellung und Geschichte von schokoladigen Leckereien. Auf der anschließenden Bootstour tuckerten wir in kleinen Holzbooten auf dem Wasser und erfuhren mehr über die Altstadt von Colmar und ihre Geschichte. 

Der anstrengendste Tag unserer Reise war der Donnerstag, als wir zum Hartmannswillerkopf wanderten. Ganze zwei Stunden lang gingen wir bergauf und lernten dabei viel über den Ersten Weltkrieg und die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Auf dem Gipfel hatten wir bei gutem Wetter eine weite Sicht bis nach Deutschland und in die Schweiz.

Der lange Aufstieg wird belohnt.

Am Freitag mussten wir aufgrund des anhaltenden Streiks spontan unsere Pläne ändern und verbrachten den Tag gemeinsam in Mulhouse. Wir gingen ins Kino und schauten uns einen französischen Film an, bevor wir den Nachmittag in einer Bowlinghalle verbrachten.

Mulhouse ist unter anderem für seinen Wochenmarkt bekannt, den wir am Samstag besuchten. Einige von uns deckten sich dort mit Käse und Brot ein. Der Markt war sehr vielfältig, es wurden Kleidungsstücke, Lebensmittel, Beauty-Artikel und vieles mehr angeboten. Im Anschluss trafen wir unsere Austauschpartnern und Austauschpartnerinnen in der Innenstadt von Mulhouse und ließen die einmalige Zeit am Abend in der Herberge bei unserem Graffiti-Projekt zur deutsch-französischen Freundschaft und einem Fußballspiel ausklingen.  

Jeden Abend spielten wir Werwolf und manchmal wurde es dabei wirklich spät. Für diejenigen, die erst gegen Morgen zu Bett gingen, war die Nacht zum Sonntag kurz, denn wir mussten bereits um 8:45 Uhr mit dem Bus nach Müllheim fahren. Mit deutlich weniger Umstiegen als auf dem Hinweg kamen wir am Nachmittag in unserer Heimat an.

In nur einer Woche wurden aus Fremden Freunde. Wir haben viel gelacht und uns alle sehr gut verstanden. Wir möchten uns bei Frau Nübel, Frau Schäfer, Madame Beltran, dem Lycée Amélie Zurcher und dem Stiftsgymnasium bedanken, die uns diesen unvergesslichen Austausch ermöglicht haben.

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